Walsroder Str. 9, 29683 Bad Fallingbostel
3 Programme im Vergleich
Wir danken Dr. Hanns-Georg Büschelberger für den folgenden Gastbeitrag. Unter der Marke Unternehmertriebwerk begleitet Hanns-Georg seit über 10 Jahren Klientinnen und Klienten als Business Coach in Veränderungsprozessen. Dabei baut er auf einem riesigen Erfahrungsschatz auf: Fast drei Jahrzehnte war er in verschiedenen Branchen und Unternehmensbereichen sowohl in der Industrie als auch in Familienunternehmen in Managementpositionen tätig und hat 10 Jahre die Geschäfte eines produzierenden Unternehmens geführt. Kein Wunder, dass er von sich selbst sagt: “Ich bin sturmerprobt und seetauglich - Ihr Erfolgs-Coach!”
Wer ein Unternehmen führt oder gründen möchte, kennt die Herausforderungen: Digitalisierung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit, neue Geschäftsmodelle – all das kostet Zeit, Know-how und vor allem Geld. Doch wer weiß, wo er suchen muss, kann auf durchaus attraktive Unterstützung zählen. Bund und Länder fördern gezielt die Weiterentwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen – mit Zuschüssen, die nicht zurückgezahlt werden müssen.
Programme wie KOMPASS, BAFA-Förderung und INQA-Coaching richten sich an unterschiedliche Zielgruppen, verfolgen aber ein gemeinsames Ziel: Sie wollen Unternehmen dabei helfen, sich zukunftsfähig aufzustellen. Ob es um die strategische Ausrichtung, um Digitalisierung oder um gute, mitarbeiterorientierte Arbeitsbedingungen geht – für viele Vorhaben gibt es das sprichwörtliche „geschenkte Geld vom Staat“.
Der folgende Artikel vergleicht die drei genannten Programme, zeigt ihre Schwerpunkte, Gemeinsamkeiten und Unterschiede – und hilft dabei, das passende Förderinstrument für das eigene Unternehmen zu finden. Wichtig vorab zu wissen: Das Unternehmen tritt in allen Programmen zunächst in Vorleistung, bevor es nach Abschluss der Leistung den eigentlichen Förderbetrag ausgeschüttet bekommt.
Kompass
Das Programm KOMPASS (Kompakte Hilfe für Solo-Selbstständige) des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales unterstützt Solo-Selbstständige dabei, sich krisenfest und zukunftssicher aufzustellen.
KOMPASS richtet sich an Solo-Selbstständige mit Wohnsitz und Tätigkeit in Deutschland, die seit mindestens zwei Jahren am Markt tätig sind, maximal ein Vollzeitäquivalent an Mitarbeitenden beschäftigen und ihre Selbstständigkeit im Haupterwerb betreiben.
Gefördert werden Qualifizierungsmaßnahmen mit einer Mindestdauer von 20 Stunden, die innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen sein müssen. Was gefördert wird, ist vom individuellen Bedarf der Solo-Selbstständigen abhängig. Dies können betriebswirtschaftliche Kenntnisse, digitale Fähigkeiten und methodisches Wissen oder berufsspezifische fachliche Kompetenzen sein. Den geeigneten Anbieter und die passende Qualifizierung wählen die Solo-Selbstständigen mit Unterstützung der KOMPASS-Anlaufstellen.
Gefördert werden Maßnahmen bis zu einem Umfang von 5,000.- € bei einer Förderquote von 90% (4,500.- €)
BAFA-Förderung
Das Programm „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und den Europäischen Sozialfonds Plus gefördert. Innerhalb der Geltungsdauer der Förderrichtlinie (aktuell bis 31. Dezember 2026) kann jedes förderberechtigte Unternehmen maximal fünf in sich abgeschlossene Beratungen/Coachings gefördert bekommen, jedoch nicht mehr als zwei pro Jahr. Ausschlaggebend ist hierbei der Zeitpunkt der Antragstellung.
Förderberechtigt sind bestehende KMUs (inkl. Solopreneure) mit weniger als 250 Mitarbeitern und mit Unternehmenssitz und Geschäftsbetrieb in der Bundesrepublik Deutschland.
Gefördert werden Maßnahmen bis zu einem jeweiligen Maximalbetrag von 3,500.- €.
Die "reguläre" Förderquote beträgt 50 % (1,750.- €).
Besonderheit: In der Region "Lüneburg" (und diese schließt den Heidekreis ein) liegt die Förderquote sogar bei 80% (2,800.- €)
Maßnahmen müssen innerhalb von 6 Monaten abgeschlossen werden.
Wichtig: Der Berater/Coach muss eine entsprechende BAFA-Zertifizierung nachweisen können.
INQA Coaching
INQA-Coaching steht für Initiative Neue Qualität der Arbeit und ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Das Programm richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Deutschland und unterstützt, sich für die Herausforderungen des digitalen Wandels zu rüsten. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und sie für Fachkräfte attraktiver zu machen.
Das Coaching soll Unternehmen helfen, Antworten auf spezifische betriebliche Herausforderungen zu finden. Dazu gehören u. a. Digitale Transformation, Neue Geschäftsmodelle, Arbeitsorganisation, Unternehmenskultur und Führung.
Förderberechtigt sind alle Unternehmen mit mindestens 1 Vollzeit- bzw. bis zu 249 Mitarbeitenden.
Gefördert werden Maßnahmen bis zu einem Maximalbetrag von 18,000.- €.
Die Förderquote beträgt 80 % (14,400.- €)
Maßnahmen müssen inklusive Berichterstattung innerhalb von 7 Monaten abgeschlossen werden.
Besonderheit: Das Programm bezieht ganz gezielt Mitglieder der Belegschaft in den Prozess mit ein.
Wichtig: Der Berater/Coach muss eine entsprechende INQA-Zertifizierung nachweisen können und für ausgewiesene Gestaltungsfelder autorisiert sein.
Wie komme ich an das Geld?
Natürlich können Sie sich jetzt im Internet direkt an die verschiedenen Programme wenden und Förderung beantragen. Grundsätzlich bieten die Programme das an. Der Teufel liegt allerdings wie so oft im Detail, insbesondere was dann später die Berichterstattung, Einreichung von Belegen und schließlich die Beantragung zur Ausschüttung der Förderung angeht.
Daher meine Empfehlung: Suchen Sie sich den Berater/Coach Ihrer Wahl und besprechen Sie die Fördermöglichkeiten/-programme, die er anbietet. Die meisten Berater kümmern sich dann entweder selbst um alle administrativen Aspekte oder arbeiten ihrerseits mit entsprechenden Fördermittelberatern zusammen, die sich kümmern. Letzteres ist natürlich nicht umsonst, klären Sie also vorher mit Ihrem Berater/Coach ab, welche Gebühren dafür eventuell noch auf Sie zukommen.